Industriebrenner: Breites Spektrum an Brennstoffen bei der Körting Gruppe

„Öl und Gas werden immer teurer. Die deutliche Nachfrage nach Ersatzbrennstoffen erforderte also eine Ausweitung auf ein breiteres Brennstoff-Spektrum“, erklärt Dr. Benedikt Roberg, Entwicklungsleiter für Feuerungstechnik der Körting Hannover AG und Geschäftsführer der Hans Hennig GmbH. Insofern war der Aufbau einer eigenen Großversuchsanlage der logische Schritt. Seit 2010 werden hier für die Körting Gruppe erfolgreich Brennversuche jeglicher Art durchführt. „Das Spezielle an der Anlage ist das hohe Maß an Flexibilität, mit der wir hier sehr kundenspezifische Fragen mit dem direkten Einsatz von Brennertechnik im industriellen Maßstab beantworten können. Als Unternehmen der Körting Gruppe verfügt auch Hans Hennig damit über optimale Möglichkeiten, Brenner für alle Arten von Brennstoffen zu testen.

Ob in staubförmiger, flüssiger oder gasförmiger Form – mit dem Industriebrenner-Versuchsstand werden unterschiedlichste Brennstoffe unter verschiedenen Prozessbedingungen verbrannt und im Hinblick auf ihre Zünd-, Verbrennungs- und Emissionseigenschaften untersucht. Dabei spielt natürlich ihre Verwendbarkeit zur Wärmeerzeugung die entscheidende Rolle.

Brenner auf ausgemauerter Brennkammer

Abgestimmt auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse kann mit dem Industriebrenner-Versuchsstand jetzt die erforderliche Technologie angeboten werden. Denn durch die Verwendung von Rest- und Abfallstoffen oder auch staubförmigen Ersatzbrennstoffen (HSS/BKS), anstelle der normalerweise eingesetzten Primärenergieträger Erdgas und Heizöl, können die steigenden Energiekosten gesenkt werden. „Eine Tatsache, die nicht nur bei unseren Kunden in Deutschland, sondern auch weltweit, zum Beispiel in Indien und Russland, für Begeisterung sorgt“, so Dr. Roberg.

Zu den zahlreichen Brennversuchen gehören zum Beispiel Braunkohlestäube verschiedenster Qualitäten und Körnungen, aber auch unterschiedlichste Holzschleifstäube von Lieferanten, die überwiegend aus der Prozessindustrie kommen. Erdgas, Heizöl EL und Biobrennstoffe wie Sonnenblumenkernschalen oder Strohstaub haben die Tests ebenfalls erfolgreich bestanden.

Staubflamme bei Vollast

Die ersten Zielsetzungen des Versuchsstandes waren bereits nach Abschluss des öffentlich geförderten Entwicklungsprojekts im Juni 2011 erreicht. Dazu zählten wirkungsgrad- und emissionsoptimierte Heizsysteme für industrielle Anwendungen, die Weiterentwicklung der Mehrstoffbrennersysteme sowie die Untersuchung des Zünd- und Verbrennungsverhaltens von staubförmigen Brennstoffen jeglicher Art. Der Weiterentwicklung der CKM-, CKE-, HG- und Seitenbrennersysteme, mit Hauptaugenmerk auf der Ausweitung der Brennbaureihen auf verschiedenste Brennstoffe, steht somit nichts mehr im Weg.

Der Brenner-Teststand bei der Körting Hannover AG

Vor allem Firmen aus dem Bereich der Grundstoff-, der Prozess-Industrie und der Metallurgie mit einem großen Bedarf an Wärmeenergie oder an einer innovativen Technologie zur Entsorgung von Abfall- und Reststoffen zeigen sich an den Entwicklungsmöglichkeiten der Körting Group interessiert.

In Anlehnung an den Prüfstand hat sich die BTU Cottbus für den Bereich Oxy-Fuel Verbrennung bereits eine Anlage durch die Körting Hannover AG bauen lassen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Zusammenarbeit“, erklärt Dipl. Ing. Alexander Findeisen, Projektleiter der BTU Cottbus.

 

Die Leistung des Industriebrenner-Versuchsstands

  • Wärmeleistung: bis zu 2 MW
  • Brennstoffe: Erdgas/Heizöl/Braunkohlenstaub/Holzschleifstaub/staubförmige Reststoffe
  • Ausgemauerte Brennkammer für Prozesstemperaturen bis 1.400 °C
  • Heißgaserzeuger zur Erzeugung von Trocknungsgasen bis 600 °C
  • Frequenzgeregelte Trägerluft-, Stufenluft-, Verbrennungsluft- und Rauchgasrezirkulationsgebläse
  • Voll automatisiert über SPS- und FMS/VMS-Feuerungsmanager mit 10-kanaligem Verbundregler
  • Rauchgasventuriwäscher mit Saugzuggebläse für Unterdruckbetrieb

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